Franchising in Österreich
Beim Mediengespräch zur Studienpräsentation (v. l.): ÖFV-Generalsekretärin Karin Kufner-Humer, Verbandspräsident Andreas Haider, Vizepräsident Martin Zagler, Karin Probst, McDonald’s, und Markus Kalina, Schülerhilfe Österreich
Im Rahmen der Studienpräsentation zur österreichischen Franchisewirtschaft zeichnete der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) ein positives Bild der vergangenen Monate und gab einen optimistischen Ausblick in die Zukunft. Als Highlights der Studie lassen sich die nachweisliche Krisenfestigkeit des Franchisings und seine Sprungbrett-Funktion für neue Unternehmerinnen und Unternehmer anführen.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig mit stabilem Wachstum
Nahezu alle quantitativen Indikatoren der von mm•insights in Kooperation mit bestHeads erstellten Wirtschaftsstudie bestätigen die Stabilität und das ausgeprägte Wachstum der österreichischen Franchisewirtschaft.
„Mit knapp zwölf Milliarden Euro Netto-Umsatz, über 90 000 Beschäftigten sowie mehr als 10 000 Franchisepartnerinnen und -partnern als rechtlich selbstständige Unternehmen gehören wir zu den Eckpfeilern der österreichischen Volkswirtschaft“, betont Karin Kufner-Humer, Generalsekretärin des ÖFV. Darüber hinaus zeige die Studie die ausgeprägte Krisenfestigkeit von Franchisesystemen sowie die Beliebtheit von Franchising bei angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern.
68 Prozent der mehr als 500 Franchisesysteme in Österreich mit knapp 13 000 Standorten kommen aus Österreich; davon sind fast drei Viertel international tätig.
Anhand der detaillierten Einzelergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten Wirtschaftsstudie sind die Trends gut belegbar. 55 Prozent der Befragten sehen ihr Franchisesystem auf kontinuierlichem Wachstumskurs, 43 Prozent in einer Konsolidierungs- und Reifephase. Auch die Investitionsbereitschaft ist ungebrochen: 35 Prozent der Befragten wollen in Zukunft noch mehr und weiter in ihre Unternehmen investieren, 42 Prozent werden ihre Investitionen zumindest stabil halten. Auch in Bezug auf Weiterentwicklung und Innovation weist die Studie im Vergleich zur Gesamtwirtschaft Spitzenwerte aus: 74 Prozent sehen ihre unternehmerischen Schwerpunkte in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, 67 Prozent im Innovationsmanagement. Marketing & Werbung (80 Prozent) und Markenpflege (76 Prozent) lassen weitere strategische Schwerpunkte erkennen.
Klare Startvorteile mit Franchising
Gründe für diese herausragende Stellung sieht die Generalsekretärin in den Besonderheiten von Franchising als wirtschaftliche Organisationsform: „Franchising verknüpft die Vorteile von Großunternehmen mit jenen von Kleinunternehmen.“ Bei der Unternehmensgründung können die Partnerinnen und Partner durch die Übernahme und Umsetzung eines markterprobten und bewährten Geschäftsmodells mit einem schnelleren Start und Marktzugang, einem geringeren Fehlstartrisiko, der Konzentration auf ihre Stärken, klaren Strukturen und Prozessen, Einkaufs- und Kostenvorteilen sowie kontinuierlichem Verbesserungs- und Innovationsmanagement rechnen.
Franchisewirtschaft trotzt der Krise
Für Verbandspräsident Andreas Haider bestätigt die Studie vor allem auch die Krisenfestigkeit des Franchiseansatzes: „Aus den zahlreichen Rückmeldungen sticht vor allem hervor, dass 91 Prozent der Befragten der Meinung sind, Franchisesysteme kommen besser durch die Krise als andere wirtschaftliche Organisationsformen.“ Auch wenn die Studie aktuelle Problemfelder klar identifiziert (Energiekosten: 85 Prozent, steigende Rohstoffkosten: 73 Prozent, verändertes Verbraucherverhalten: 66 Prozent, noch immer gestörte Lieferketten: 54 Prozent), verweist er auf jene Faktoren, die laut Studie die Franchisewirtschaft besonders krisenfest machen würden: „Unsere Mitglieder haben hier das Vorhandensein von Notfallkonzepten, einheitliche zentrale Lösungen und Digitalisierungsfortschritte in den Mittelpunkt gerückt.“