Fleischlos glücklich
Was darf’s denn sein? Kaffee aus einer regionalen und fairen Rösterei, selbst hergestellte Limonaden und hausgemachte Milchalternativen, frisch zubereitete Sandwiches, Tiroler Schlutz-Krapfen in Salbeibutter oder doch lieber ein Doppel-Cheese-Quarterpounder mit Kartoffelwedges und zum Dessert eine Erdnußbutter-Schokotorte mit Happy-Berry-Milkshake? All das und noch viel mehr gibt es künftig bei SIGGIS, und zwar komplett vegan – ausnahmslos, vom Weinetikett bis zur Mousse au Chocolat.
Die Rezepte zu all den Leckereien werden seit der Eröffnung des ersten Restaurants im Jahr 2016 in München von Sebastian Copien kreiert. Der Kochlehrer und Bestsellerautor mehrerer Kochbücher gilt als Meister der veganen Küche und ist viel herumgekommen in der Welt. Hand in Hand geht das Speisen- und Getränkeangebot mit einer ebenso starken wie wichtigen Mission: Das Unternehmen ist von Anbeginn plastikfrei, setzt ausschließlich auf wiederverwendbares Mehrweg- und ökologisches To-go-Geschirr, nutzt grünen Strom und Möbel aus recycelten Materialien – schon 2023 wird es klimaneutral sein.
Mit beiden Beinen fest auf grünem Boden
Das SIGGIS-Konzept ist ganz im Sinne des aktuellen Reports des Club of Rome. Der gerade erst veröffentlichte interdisziplinäre Wissenschaftsbericht weist mit Nachdruck auf dringend notwendige Impulse zur Veränderung hin, um Armut zu beenden, eklatante soziale Ungleichheit zu beseitigen, Frauen zu ermächtigen, den Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems zu fördern und den Übergang zum Einsatz sauberer Energie zu beschleunigen. „Aus einem von einer Frau gegründeten und geführten Unternehmen heraus, das sich für Mensch, Tier und Natur stark macht, sehen wir hierin nicht nur eine lebenswichtige Empfehlung, sondern eine Vision, die der unseren vollumfänglich entspricht“, so Florian Högel. Als einen der größten Erfolge von SIGGIS betrachtet er es, dass nicht nur einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern viele Gäste bisher gar nicht vegan lebten. Aber die Werte des Unternehmens, die gute Stimmung im Team und nicht zuletzt das hohe Niveau der Küche haben viele von ihnen überzeugt: Vegan ist nicht nur Trend, sondern wirklich gesund, lecker und sättigend.
FLORIAN HÖGEL
Der Student der Geografie ist Mitbegründer von SIGGIS und Sohn der Gründerin Sigrid „Siggi“ Lutz. Ohne Wenn und Aber steht er hinter den Werten des Unternehmens und hat selbst in jungen Jahren eines schon gelernt: Nur zusammen und in einem starken Verbund kann man etwas zum Positiven bewegen. Nur konsequent: Noch in diesem Jahr soll das nachhaltige und profitable Konzept weitergegeben werden – als erstes deutsches auf drei unterschiedlichen Modulen basierendes Franchisesystem mit 100-prozentig pflanzenbasiertem Angebot. Für Gründungswillige bietet SIGGIS verschiedene Systembausteine: dine & co als Restaurant, coffee & co als Daily und burger & co für den schnellen Hunger.
Abbildungen: © Blan-k, Lipik Stock Media / Shutterstock.com
Aus Überzeugung gut: Im Franchising treibt Veggie-Food bunte Blüten
Es ist mehr als ein kurzlebiger Trend: Vegane Gastrokonzepte finden immer mehr Anhänger, und zwar aus Überzeugung. Nicht nur, weil „Veggie“ irgendwie gesünder, zudem gut für die Umwelt und die Tiere ist, sondern weil es einfach richtig gut schmeckt. Kein Wunder, denn eine Küche ohne tierische Produkte erfordert meist deutlich mehr Raffinesse. Immer mehr Sterneköche entdecken das als Experimentierfeld für sich. Aber es gibt auch andere Beispiele, aus kleineren Restaurantbetrieben hervorgegangen oder aus der Street-Food- Szene, die mit Franchise Marktanteile gewinnen. Drei davon stellen wir hier vor.
Vegan ist kein Trend, sondern die Zukunft
Thomas Rohde, der gemeinsam mit Christian Kuper das Hamburger Fast-Food-Label Vincent Vegan ins Leben rief, war ursprünglich mit Food Trucks unterwegs – bevor er 2017 in der Hamburger Europa Passage sesshaft wurde. Eine so große Bühne für rein pflanzliches Fast Food? Das wurde zunächst belächelt. Inzwischen steht die Kundschaft Schlange für vegane Burger oder Vish & Chips – und es gibt bereits sechs Standorte in Hamburg und Berlin.
100 % Geschmack, 100 % Liebe
Mit Leidenschaft, Fleiß und Disziplin hat es Veganland Cigköfte geschafft, sich im Markt zu etablieren und europaweit zu expandieren. Bei den veganen orientalischen Spezialitäten liegt der Fokus auf Qualität und Geschmack. Dafür wurde viel mit Gewürzen und frischen Zutaten experimentiert. Das 2016 gegründete Unternehmen betreibt heute bereits mehr als 25 Filialen europaweit und setzt auf die weitere Expansion mit Franchise.
Schnell, gesund, lecker
Das Team um die gelernte Köchin Gina Schäflein erfindet sich ständig neu. So entstand Vrohstoff, ein Gastrokonzept auf neuem Level. Vegane, glutenfreie sowie allergenarme Speisen und Getränke sollen es allen Menschen ermöglichen, gesund Essen zu gehen. Umgesetzt wurde es 2018 in Würzburg, wo aus unverarbeiteten Naturprodukten, guten Gewürzen und Ölen Geschmack und Qualität entstehen. Das gemeinsame Ziel, Gäste glücklich und zufrieden zu machen, will Vrohstoff nun per Franchise in die Welt tragen.
Illustration: © Sentavio / Shutterstock.com