Von der Allianz zum Franchise

Wie die Allianz BAUEN+LEBEN die Tansformation zum Franchise schaffte.

Als Ende der 1990er Jahre der Baustoffhandel wegen zunehmender Konzentrationstendenzen im Vertrieb und rückläufiger Bautätigkeit starke Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatte, gründeten vier mittelständische Unternehmer, alle Mitglieder der Verbundgruppe Eurobaustoff, 1999 die BAUEN+LEBEN Service GmbH & Co. KG. Sinn und Zweck dieser Allianz war es, als sogenannter Bonussammelverein durch die Bündelung von Einkaufsmengen die Beschaffung zu optimieren. Schnell zeigte sich, dass der Einkauf allein als Geschäftsmodell nicht trägt. So folgte mit der Einführung eines einheitlichen Warenwirtschaftssystems der erste Schritt zur Erweiterung eines zentralisierten Angebots von Dienstleistungen, die von der Allianz für den angeschlossenen Baufachhandel erbracht wurden: Einkauf, Marketing, EDV, Artikeldatenpflege, Verwaltung, Controlling, Compliance, Qualitätsmanagement- Prozess und -handbuch etc. Sie unterstützen die Handelsbetriebe bei den komplexen administrativen Aufgaben im Tagesgeschäft.

Als BAUEN+LEBEN im Jahr 2009 zudem eine eigene Marketingabteilung etablierte, bekam die Allianz eine einheitliche Corporate Identity, die Kraft der Marke BAUEN+LEBEN – Ihr Baufachhandel wurde gestärkt und von den Gesellschaftern seither konsequenter genutzt.

Weil sich die Kernaufgabe der Branche mit der Zeit von der Beschaffung von Baustoffen hin zu deren Vertrieb verschoben hatte, bot die Allianz fortan Unterstützung in allen hierfür relevanten Bereichen. Gute Voraussetzungen für den erfolgreichen Verkauf, der den Bedarf der Kunden gezielt trifft und zudem Umsatz und Gewinnspanne erzielt. Das B+L-Konzept basierte damit auf vier Säulen:

  • Arbeitsteilung & Spezialisierung (Zentralisierung der Hintergrundaufgaben)
  • Stärkung der Marke
  • Führung & Vertrieb (Sortiment)
  • Kennzahlen & Schaffung sauberer und wirtschaftlicher Prozesse

Es bescherte den Baufachhandlungen überdurchschnittliche Renditen und kontinuierliches Wachstum.

Die Weichen stellen für die Zukunft

Seit 2010 beschäftigte die Gesellschafter immer häufiger die Frage, wie es in Zukunft weitergehen soll. Die Mitbestimmung von bis zu neun Gesellschaftern der Allianz verkomplizierte die Entscheidungsfindung und hemmte die Weiterentwicklung des Verbundes. Letztlich führte die Suche nach einer Lösung zu dem Entschluss, die Allianz mit 26 Standorten und 125 Mio. Euro Umsatz in ein Franchisesystem zu überführen. Seit dem 1. April 2014 ist die BAUEN+LEBEN Service GmbH Systemgeberin, und die ehemaligen Allianz-Gesellschafter sind Franchisenehmer. Aus ursprünglich neun Gesellschaftern sind mittlerweile 19 Partner geworden. Es sind bestehende inhabergeführte Fachhandelsunternehmen für Baustoffe, Holz und Bedachungen mit einem Jahresumsatz von fünf bis 15 Mio. Euro, die sich für eine Zukunft als Partner unter dem Dach einer starken Marke entschieden haben.

PETER H. NÖCKER

Der Diplom-Betriebswirt ist Leiter Franchise der BAUEN+ LEBEN, Krefeld, die heute mit 19 Franchisepartnern an 69 Standorten insgesamt rund 420 Mio. Euro Umsatz erzielt.

bauenundleben.de

Foto: © Andrii Zastrozhnov, PKpix / Shutterstock.com

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