CHANCEN EINER BOOMENDEN BRANCHE

Der stationäre Einzelhandel hat es derzeit nicht gerade leicht. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich merklich verändert. Nicht allein durch die Pandemie. Der nach wie vor florierende Online-Handel tut das Seine dazu, außerdem Inflation, alles wird teurer, und eigentlich hat man ja auch schon alles … In den Einkaufslagen der Innenstädte zeigen sich Leerstände, die Shopping-Paradiese kämpfen ums Überleben. Oder ist das nur ein Teil der Wahrheit? Wir leben in Zeiten des allgemeinen Umbruchs, vieles verändert sich, und vielleicht stimmt es ja, dass immer irgendwo eine neue Tür aufgeht, wenn sich eine schließt. Zu beobachten ist jedenfalls, dass seit geraumer Zeit immer mehr Fahrradgeschäfte neu eröffnen.

Sabine Thürheimer: Nachhaltigkeit, Gundheit und Elektromobilität sind momentan Megatrends, die anhalten werden. Davon profitiert niemand mehr als die Zweiradbranche. Immer mehr Menschen steigen aufs Rad, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch mit Blick auf die Klimakrise. Auch aus der Coronakrise ist die Zweiradbranche als Gewinner hervorgegangen.

Ralf Reins: Insbesondere uns E-Bike-Händlern bietet der Markt gerade viele Chancen, die Zukunft mitzugestalten, indem wir die Mobilitätswende aktiv fördern und für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Ralf Reins: Natürlich bemerkt auch unsere Branche eine gewisse Kaufzurückhaltung und die Verunsicherung der Kundschaft. Unser Premiumsegment wird aber stark von Leasing- und Finanzierungsangeboten unterstützt. Da hilft uns die Positionierung als E-Bike-Experten weiter.

Sabine Thürheimer: Bei technisch innovativen und anspruchs vollen Produkten wie unseren legen Kunden viel Wert auf Beratung, die Möglichkeit einer Probefahrt und Werkstattservice. Da das nur der stationäre Handel anbieten kann, heben wir uns klar vom Onlinehandel ab.

Sabine Thürheimer: Da Veloland Betriebe den Kunden eine möglichst große Auswahl bieten möchten und zusätzlichen Platzbedarf für Lagerräume, Reparaturwerkstatt und Neuradmontage haben, sehen wir für unser Konzept eher Stadtrandlagen als optimale Standorte an. Eine Citylage ist für Fahrradhändler eher ein Problem, weil defekte E-Bikes meistens mit dem Auto zur Werkstatt transportiert werden.

Ralf Reins: Die meisten e-motion E-Bike-Welten liegen bewusst außerhalb der Innenstadt. Die Ausstellungs- und Lagerfläche und auch die Werkstatt mit dem Service direkt vor Ort erfordern den Platz. Für Probefahrten sind die verkehrsberuhigten Bereiche auch besser geeignet als überfüllte Fußgängerzonen. In Citylagen ist die Laufkundschaft natürlich gut für die Frequenz im Geschäft. Wer sich aber eingehend beraten lassen und auch eine Probefahrt machen möchte, sollte lieber einen Termin vereinbaren und etwas Zeit mitbringen.

Sabine Thürheimer: Es gibt immer noch viele Standorte in Deutschland, die großes Potenzial für einen neuen, professionell geführten Zweiradbetrieb bieten. Wer an diesen Standorten frühzeitig am Start ist, hat sicherlich Vorteile, sich hier auch langfristig eine sichere und lukrative Existenz aufzubauen – gerne auch mit Veloland.

Ralf Reins: Gerade in der aktuellen Marktlage empfiehlt es sich, auf bewährte Konzepte aufzubauen und nicht eigenständig bei Null anzufangen – wir bieten quasi Gründung mit Stützrädern! Dazu kommen die guten Zukunftsprognosen für unsere Produkte. Sei es die Mobilitätswende, der Trend zu mehr Nachhaltigkeit oder auch nur die Freude am E-Bike-Fahren – all das spricht für eine aussichtsreiche Selbstständigkeit in diesem Bereich.